Da haben wir uns wohl ein wenig zu früh gefreut. Kurze Zeit später überfielen uns Horden kleiner und größerer Fliegen, die wirklich jede Stelle an Bord besetzten! Diese kleinen Biester nervten entsetzlich und ließen sich weder mit Wasser noch mit Wind vertreiben – versuchsweise hatten wir kurzfristig einen Am-Wind-Kurs eingeschlagen. Die Fliegen blieben uns tatsächlich bis nach Dieppe treu. Dort haben wir dann als erste Maßnahme nach dem Anlegen sofort den Wasserschlauch aktiviert und die zumeist toten Plagegeister von Bord gespült. Ein erfreulicher Nebeneffekt war, dass wir das Deck der Aloha Mare gleichzeitig von der in den letzten Tagen entstandenen Salzschicht befreien konnten..
Eine kleine Episode am heutigen Nachmittag soll nicht unerwähnt bleiben. Gegen 15:00 Uhr, ca. 32 sm von Dieppe entfernt, wurden wir über Funk von der französischen Küstenwache gerufen. Zunächst wurden wir nach unserer Nationalität, dem Abgangs- und Zielhafen und der Personenzahl an Bord gefragt. Anschließend wurde eine Inspektion unseres Schiffes angekündigt und wir wurden gebeten, Ausweise und Schiffspapiere bereit zu halten. Vom Zollboot näherten sich dann vier Zollbeamte mit einem Schlauchboot, von denen drei zu uns an Bord kletterten. Nach einer freundlichen Begrüßung wurden uns verschiedene Fragen gestellt. Heimathafen, Zweck der Reise, Adresse, Beruf und natürlich Angaben zu Drogen, Tabak, Bargeld und Alkohol wurden erfragt. Einer der Beamten inspizierte dann auch tatsächlich die Räume unter Deck. Da alles in freundlicher Atmosphäre stattfand und wir mit den dreien auch einige persönliche Worte wechselten, hielten sie uns zwar eine Weile auf, ihre Anwesenheit war jedoch keineswegs unangenehm. Mit einem freundlichen „au revoir“ verabschiedeten sie sich nach knapp einer Stunde und wir konnten unseren Törn fortsetzen.