Aloha Mare

by YACHTFUNK

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Sta. Maria di Leuca

15. September 2020

Klaus und ich übertrafen uns an Mutmaßungen, wo dieser garstige Nager wohl tagsüber stecken könnte. Wir fanden auch nirgendwo mehr Ködel, die auf den Aufenthaltsort hindeuteten. Nachdem ich tagsüber weiter die Schränke in der Achterkoje bearbeitete, um auch die letzten Reste des Pfeffersprays zu beseitigen (erst Sagrotanspray, dann Holzpflegeöl), wollte Klaus dann kurz vor dem Zielhafen noch mal eben die Bodenbretter hochnehmen. Seine Theorie, für die einiges sprach, war, dass sich die Ratte dorthin zurückgezogen hatte. Uns war klar, dass wir dieses Tier, gegen das sich so langsam einige Aggressionen aufbauten, nicht erwischen würden, aber anhand von Ködeln würden wir herausbekommen, wo sie sich versteckte. 

Als die Bodenbretter schließlich heraus waren, fanden wir zwar keine Rattenspuren, aber der vorhandene Dreck sollte dann doch schnell weggeputzt werden!! Kein Spaß!

Wir waren rattentechnisch also nicht klüger! 

Nun ging es aber erstmal um die Ankunft in Italien. Zwischenzeitlich hatten wir gehört, dass Segler aus Griechenland kommend in eine fünftägige Quarantäne müssen. Diese Info wurde jedoch durch die Kreuzer-Abteilung des DSV korrigiert. Es hieß, man benötige einen aktuellen negativen Corona-Test oder müsse im Ankunftshafen einen Test durchführen lassen. Wir waren also gespannt.

Der Marinero nahm unsere Festmacher entgegen, beschrieb uns den Weg zum Hafenbüro und hieß uns herzlich willkommen.

Da das Hafenbüro geschlossen hatte, erkundeten wir ein wenig den Ort, versuchten erfolglos, in der Apotheke ein Rattenmittel zu bekommen und meldeten uns auf dem Rückweg im Hafenbüro. Die freundliche Mitarbeiterin nahm unsere Daten auf und überreichte uns drei Zettel, auf denen Angaben zu unserem Gesundheitszustand zu machen waren, als sie mitbekam, dass wir aus Griechenland kamen.

Die drei Zettel sollten wir abfotografieren und an drei verschiedene E-Mail-Adressen senden. Vorsichtshalber sollten wir noch eine Telefonnummer anrufen, da es sein könnte, dass wir in Quarantäne müssten. Richtig Ahnung zum Prozedere hatte die Gute nicht.

Wir füllten also alle Formulare aus, maßen Fieber (😂) und versuchten die angegebene Nummer zu erreichen. Als dies nicht klappte, fragten wir im Hafenbüro nach, was wir tun sollten – schlicht auf Antwort auf die E-Mails warten! 

Obwohl wir leicht verunsichert waren, trauten wir uns an diesem Abend von Bord, um ganz in der Nähe die erste italienische Pizza des Jahres zu genießen. Ob wir bei einer möglichen Kontrolle ohne einen Coronatest ungeschoren davon kommen würden, wussten wir nicht. Aber glücklicherweise gelangten wir unbehelligt zurück an Bord.

Zur Rattenlage: die Köder waren aufgestellt, wir hofften, die Ratte nach unserer Rückkehr in diesen vorzufinden und entsorgen zu können! Leider nein! Aber sie hatte erneut Spuren hinterlassen. Die Küchenpapierrolle war etwas zerfleddert und auch ein Stück Käse fehlte. Außerdem hatte sie ein Stück aus Klaus Sandale geknabbert, die Nagespuren waren deutlich zu erkennen.

Klaus entwickelte eine neue Taktik: er legte vor dem Schlafengehen eine Käsespur die Treppe rauf bis nach draußen 🧀! Schließlich würde er als Ratte nichts sehnlicher wollen, als der Gefangenschaft an Bord zu entgehen! Das nennt man dann wohl Empathie!😂

Othonoi

14. September 2020

Da hatten wir den Salat! Am nächsten Morgen, als es hell war, stellten wir fest, dass die Ratte sich auch über ein Schokocroissant und unser Brot hergemacht hatte. Wir lichteten den Anker, fuhren in die Marina auf Korfu, tankten und erwarben im Supermarkt zwei Mausefallen. Diese sollten auch bei Ratten helfen. Der Verkäufer wünschte uns viel Glück!

Da wir hofften, dass die Ratte durch das Pfefferspray im besten Falle tot war und sie wenn überhaupt irgendwo in der Achterkoje stecken könnte, räumten wir diese leer, ich reinigte tagsüber Wände und Schränke von diesem üblen öligen Film des Pfeffersprays und abends stellten wir die Rattenfallen auf, eine auf dem Schrank, eine am Boden. 

Gelandet waren wir tatsächlich auf Othonoi, wo wir sehr freundlich vom Hafenmeister begrüßt wurden und einer von drei Seglern im Hafen waren. 

Wir aßen in dem vom Hafenmeister empfohlenen Restaurant. Es gab Lamm, Salat, Kartoffeln, Brot und Olivenöl – alles von der Insel!

Wir genossen den Abend und waren sehr zuversichtlich, dass die elende Ratte entweder auf einer dieser Fallen klebte oder doch schon tot war und wir keine Spuren (Ködel) von ihr finden würden.

Leider gehen Hoffnungen und Wünsche nicht immer in Erfüllung😢.

Neben dem Herd waren unverkennbar Hinterlassenschaften des Mistviechs zu finden. Also war sie nicht wie erwartet im Bereich der Achterkoje sondern konnte überall sein!😫 

Wir räumten alle herumliegenden Klamotten, die aus der Koje geflogen waren, in Müllsäcke und verknoteten diese. Wir hatten sowieso schon einen Beutel, der mit Pfefferspray ‚kontaminierte‘ Kleidung enthielt. Beide lagerten wir in der hinteren Toilette. Dann erwogen wir eine neue Taktik. Wir legten links vom Herd Brot, Käse und Cornflakes aus und legten uns mit Taschenlampen bewaffnet auf die Lauer. Wir wollten die Ratte auf frischer Tat ertappen und dann entweder nochmal Pfefferspray zum Einsatz bringen oder irgendein Gefäß über sie stülpen. 

Leider sind wir beim Warten todmüde eingeschlafen!

Obwohl ich im Salon schlief, mussten wir am nächsten Morgen feststellen, dass die Ratte tatsächlich aus ihrem Versteck gekommen war. Brot und Käse waren verschwunden und die Cornflakes waren in der Küche verteilt. MIST!

Trotz allem legten wir ab, schließlich wollten wir in einer Woche auf Sizilien ankommen.

Gouvia Marina / Korfu

14. September 2020

Den größten Teil der heutigen Strecke legten wir unter Motor zurück. Zwischendurch blies der Wind mal mit 10-12 kn (jaja, die Windanzeige funktioniert hin und wieder!) und die letzten gut 10 sm konnten wir nochmal richtig hoch am Wind bis vor den Hafen segeln. Wir ankerten in der vorgelagerten Bucht, ließen das Dinghi zu Wasser und bauten den kleinen Außenborder an. Der ließ sich zu meiner großen Freude bei einem weiteren Versuch doch starten!

Im Hafen fanden wir schnell Christian und Werner von der ‚Cynthia‘, ließen uns von der Reparatur und den weiteren Zwischenstationen berichten und verbrachten einen unterhaltsamen Abend! 

Zurück an Bord genossen wir noch eine Weile die Ruhe in der Ankerbucht und gingen dann schlafen.

An diesem Abend kam ich irgendwie nicht zur Ruhe. Ich las noch eine Weile und als das Licht irgendwann aus war, hörte ich Geräusche. Es raschelte, es knisterte und ich schaute aus der Luke, ohne etwas zu entdecken. Ich schob es auf die Wellen, die an den Schiffsrumpf plätscherten. Doch es hörte nicht auf! Und dann, beim zweiten Lichteinschalten, bewegte sich mein Rucksack! Zum Vorschein kam eine verhältnismäßig schlanke, graue RATTE! Boah, der Schreck war groß!

Ich weckte vorsichtig Klaus und dieser entwickelte eine Idee, als er munter war! Wir hatten an Bord drei Flaschen ‚Walther ProSecur Pepper Gel‘, auch ‚Bear Defender‘ genannt. Er zog sich Handschuhe an, räumte den Schrank frei, versperrte diesem Mistvieh den Fluchtweg und hielt das Pfefferspray direkt auf die Ratte! Hustend und mit brennender Haut rettete Klaus sich aus der Koje, schloss schnell die Tür und wir mussten beide an Deck erstmal frische Luft schnappen. Dieses Spray war krass! Klaus rettete unter größtem Einsatz noch mein Handy aus der Koje und musste dann um 04:00 Uhr in der Nacht erstmal unter die Dusche springen. An Schlafen war für die restliche Nacht nicht mehr wirklich zu  denken. Im Rückblick war diese elende Ratte über einige Stunden mit mir zusammen in einer eher engen Koje, hatte gegen meinen Fuß gestupst und war um mich herum gelaufen. Ich war echt bedient!

Anhand der nicht unwesentlichen Menge an Rattenködeln schlossen wir, dass die Ratte bereits in Preveza an Bord gekommen sein musste. Klaus googelte noch in der Nacht, dass Ratten ca. 40 Ködel pro Tag produzieren, oft über die Festmacher auf Schiffe gelangen und gern Kabel anknabbern.

Preveza

13. September 2020

Am Freitagmorgen erwog Klaus zum wiederholten Male alle Aspekte der verschiedenen Winterliegeplätze. Schließlich entschied sein Bauchgefühl, doch nach Italien zu fahren. 

Also lichteten wir den Anker und brachen Richtung Norden auf, wir wollten erneut nach Preveza und dann über Korfu und Othonoi zur Stiefelhacke.

Wir passierten Lefkada westlich und erreichten Preveza gegen 16:00 Uhr. 

Ein letztes Mal genossen wir das Treiben an der Promenade, mussten unseren spanischen Nachbarn ermahnen, seinen Fäkalientank im Hafen doch bitte zu schließen  und ich begann, die fehlenden Teakdübel an Deck zu ersetzen. Hieß: Schraube raus, Loch aufbohren, Schraube mit Silikon wieder reinschrauben, Teakdübel draufsetzen und diesen dann noch bündig abschleifen. Ich habe ca. 30 Stück geschafft, dann wurde es langsam dunkel. Die andere Hälfte erledige ich später.

An diesem Abend erreichte uns eine Nachricht der ‚Cynthia‘, dem deutschen Segler mit dem gebrochenen Gaszug, dass sie auf Korfu seien und sich freuen würden, uns nochmal zu treffen. 

So lichteten wir am Samstagmorgen um 08:00 Uhr den Anker und ließen Preveza für dieses Jahr hinter uns. Leider sollte uns dieser Ort in gar nicht so guter Erinnerung bleiben, doch dazu morgen mehr.

Syvota

10. September 2020

Heute sind wir herrlich gesegelt und schließlich schon früh am Nachmittag auf Lefkada in der Syvota-Bucht gelandet. 

Wir ankerten in der Mitte der Bucht bei ca. 25 m Wassertiefe, da machte sich unsere lange Ankerkette mal wieder bezahlt.

Nach einem ausgiebigen Bad und anschließendem Sonnenbad begann hier das Ankerkino!

Wir hatten reichlich Wind und auch unser Boot drehte sich ordentlich hin und her. Aber plötzlich bekamen wir mit, dass ein Schiff mit Hilfe eines Schlauchboots in die Bucht geschleppt wurde. Offenbar hatte sich der Anker gelöst und Fremde hatten das Boot gesichert. Die Eigner kamen irgendwann in ihrem Schlauchboot vom Landausflug dazu und waren ziemlich aufgelöst. Leider starteten sie einen weiteren Ankerversuch direkt vor unserer Nase und mussten von Klaus darauf hingewiesen werden, dass das doch etwas zu nah war. Das ältere holländische Ehepaar hatte wohl noch andere Bootsprobleme, lichtete den Anker und fuhr ein Stückchen hinaus. Bei ihrer Rückkehr steuerten sie dann einen Steg an und machten dort fest! Sehr weise!

Weitere Segelyachten trudelten dann im Verlauf des Nachmittags fast im Minutentakt ein. Einer weiteren Yacht musste dann beim Ankern ebenfalls geholfen werden, der Anker hielt nicht und die offensichtlich allein an Bord gebliebene Frau war mit der Situation überfordert. In der Bucht war also so einiges Los und das alles bei 20-25 kn Wind, ein Schauspiel! Eine englische Yacht, die sich uns ebenfalls bedenklich näherte, hat Klaus auch noch ansprechen. Nachdem der Skipper zunächst mit einem ‚Don‘t worry‘ reagierte, lichtete er den Anker doch und ließ ihn ein ganzes Stück weiter entfernt erst wieder fallen.

Zum Abendessen ging es ohne weiteren Zwischenfall mit dem Schlauchboot an Land. Vor jeder Taverne befand sich eine Kühlauslage, in der das vorhandene Fischangebot zu bestaunen war. Wir landeten schließlich im ‚Spiridoula‘, der Chef wies uns einen Tisch direkt am Wasser zu und empfahl uns Rock Lobster mit Spaghetti. Diese Vielfalt an Fischen und anderem Meeresgetier auf der Speisekarte ist schon sehr beeindruckend. Da kommt keine Langeweile auf – und ein Fisch ist leckerer als der andere!


Sparthokori / Meganisi

10. September 2020

Nachdem nun zu 80% feststeht, dass das Schiff in Preveza bleiben wird, haben wir jetzt noch zwei Wochen Zeit, im Ionischen Meer herumzusegeln. 

Am Mittwoch ging es nach Sparthokori auf Meganisi. In der Bucht gab es eine kleine Pier und auf Nachfrage, was wir zu zahlen hätten, bekamen wir die Antwort, dass einzige Bedingung ein abendlicher Besuch im Restaurant des Bruders sei. Herrlich! 

Es gab Red Snapper!

Wir erlebten am nächsten Morgen, dass auch deutsche Segler Muffelköpfe sein können. Nicht einmal ein ‚Guten Morgen‘ kam denen über die Lippen! Was solls, solche Typen sind hier eher die Ausnahme! 

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