Am Mittwoch ging es noch einmal bilderbuchmäßig unter Segeln nach Sardinien. Die Wellen waren diesmal deutlich länger, kamen von steuerbord und ihre signifikante Höhe betrug bis zu 3m. Bei 11-15kn Wind aus NW kamen wir zügig voran und genossen den letzten Segeltag dieses Urlaubs.
Gegen 18 Uhr trudelten wir in Castelsardo ein, nachdem wir kurz vor dem Hafen noch ein ‚FOB-Manöver‘ (Fender over board) fahren mussten. Da war mir doch glatt die Leine durch die Hände gerutscht😳. Per Funk riefen wir dann den Hafen und wurden am Steg direkt erwartet. Uns wurde ein Liegeplatz zugewiesen und der Hafenmeister nahm die Leinen an. Der Hafen liegt sehr geschützt zwischen der felsigen Küste und ein Supermarkt befindet sich direkt gegenüber.
In diesem Supermarkt erstanden wir dann die Zutaten für ein abendliches Grillen, da in Hafennähe kein einziges Restaurant zu finden war. Der zubereitete Salat schmeckte sehr lecker, das Fleisch war eher zäh und die Antipasti ziemlich ölig – aber wir sind satt geworden. Aufgrund des wenig einladenden Hafenambientes befragten wir ‚fluege.de‘, ob nicht schon am Freitag oder Samstag ein Rückflug gen Hamburg startet (eigentlich hatten wir unsere Rückkehr für Sonntag geplant). Und tatsächlich, am Freitag um 9:40 Uhr fliegt Eurowings direkt von Olbia nach Hamburg. Da ich im September ja auf jeden Fall noch eine Woche allein in Castelsardo sein werde, tut mir diese schnelle Abreise nicht leid, ich werd schon noch etwas von dieser Ecke Sardiniens sehen.
Am Donnerstag hieß es nun also, das Schiff aufzuklarieren. Schlauchboot UV-fest abdecken, Wäsche waschen, Angeln wegstauen, aufräumen und Schiff durchputzen. Wir fanden noch Zeit, im ortsansässigen Angelfachgeschäft nach den richtigen Ködern fürs Mittelmeer zu fragen. Einer der beiden Experten sprach englisch und konnte uns wertvolle Tipps geben. Nun sind wir bestens gerüstet fürs Trawlen und fürs Pilken. Ich drohte an, mich nach erfolglosen Versuchen wieder an ihn zu wenden, er wollte dafür im Gegenzug einen Anteil an den durch seine Tipps gefangenen Fischen😉. Da werden wir im September hoffentlich täglich Fisch auf dem Tisch haben!
Nun hat unser Urlaub ein überraschend schnelles Ende gefunden, doch auch das Wetter spielt nicht mehr mit. Tatsächlich tröpfelte es heute Morgen leicht, es kühlte merklich ab und der Wind nahm deutlich zu. Die nächsten zwei Tage wäre sowieso nicht mehr an Segeln zu denken.
Bis September ist ja aber nicht lange, ich arbeite nur kurze drei Wochen!😀