Puh, nun bin ich völlig unerwartet und ungeplant einfach mal zur Einhandseglerin geworden. Während Klaus in Kiel noch das Krankenhausbett hütet, aber auf dem Weg der Besserung ist, setze ich den Segeltörn fort und habe vor, in ca. 2 Wochen in Barcelona zu sein. Heute führte mich die erste Etappe ins ungefähr 45 sm entfernte Gandia. Zunächst hatte ich vor, in Dénia festzumachen, doch es segelte sich so wunderschön, dass ich einfach noch 15 sm dranhängte und so morgen nach Valencia nur noch knappe 30 sm vor mir habe.
Es ist schon etwas Besonderes, plötzlich ganz auf sich allein gestellt zu sein. So habe ich die vergangene Nacht auch eher unruhig geschlafen. Abgelegt habe ich dann schon gegen 9:30 Uhr, hat bestens geklappt, hatte ja mit dem alleinigen Ablegen schon mal geübt. Das Segeln an sich war dann zwar spannend, aber auf unseren gemeinsamen Törns hatte ich schon häufig die Manöver allein gesegelt, sodass mir das keine so große Angst machte. Der Wind blies heute sehr komfortabel immer von hinten, am Cabo de la Nao nahm er dann allerdings unangesagt auf 21kn zu. So entschied ich, die notwendige Kursänderung nicht per Halse sondern eher unelegant, aber meiner Meinung nach sicherer und materialschonender, mit einer Q- Wende ( müssen die Nichtsegler einfach mal googeln…) vorzunehmen.
Seglerisch hatte ich also alles im Griff 😉! Blieb nur noch die Sorge, was mich im nächsten Hafen erwarten würde. Frühzeitig hatte ich alle Fender und Festmacher vorbereitet und kurz vor der Ankunft erbat ich per Funk Hilfe beim Festmachen durch einen ‚Marinero‘. Hat super geklappt!
Jetzt tut sich die Frage auf, wozu ich Klaus eigentlich brauche?! (kleiner Spaß!)
Unterwegs wurde es heute trotz aller Aufregung ziemlich einsam. Da hab ich Klaus schon vermisst. Nur ein einziger fliegender Fisch hat mich kurzzeitig unterhalten, doch ein Ersatz war das nicht. Morgen werde ich mir ein Buch zur Hand nehmen, wenn das Wetter es zulässt.