Gegen 19:30 Uhr bin ich in Tarragona dann doch noch in Richtung Innenstadt aufgebrochen, und das war eine gute Entscheidung! In der Stadt waren zwar auch Touristen unterwegs, aber ich hatte den Eindruck, die Einwohner waren deutlich in der Überzahl. Auf den Bänken auf der ‚Rambla‘ (Hauptfußgängerallee) saßen ältere Ehepaare, kleine Kinder mit ihren Eltern und Großeltern waren unterwegs und viele junge Leute saßen in den Straßencafes.
Ich schlenderte bis zur Kathedrale und war erst gegen 22:00 Uhr zurück auf dem Schiff.
Am nächsten Morgen brach ich dann um 9:30 Uhr auf zur letzten Etappe.
Zunächst war mal wieder gar kein Wind und ich stellte mich auf 31 sm unter Motor ein. Der Wassermacher lief und ich legte mich in die Sonne. Nach 3 Stunden nahm der Wind jedoch zu, er blies mit bis zu 11 kn zwar aus O, aber ich hatte ja Zeit und es juckte in den Fingern, diese Brise zum Segeln zu nutzen, ist ja schließlich ein Segelschiff!
Also setzte ich die Segel und machte den ersten Schlag hinaus aufs Meer, um dann hoffentlich direkt hoch am Wind bis Ginesta segeln zu können. Und tatsächlich, es klappte! Nach drei Meilen legte ich um und kam zügig mit bis zu 7 kn Richtung Barcelona. Das Einlaufen in den Hafen war fast schon Routine, auch wenn hier zunächst kein Marinero in Sicht war. Nach einigem Hin und Her wurde mir ein passender Liegeplatz zugewiesen und hier wird die Aloha Mare nun voraussichtlich die nächsten Wochen liegen. Am Samstag geht mein Rückflug nach Hause!
Im Rückblick muss ich sagen, dass mir die Einsamkeit an Bord am meisten ausgemacht hat. Und natürlich das flaue Gefühl im Magen, wenn es an die Hafenmanöver ging. Das ist auch bis zum Schluss nicht verschwunden, obwohl ich nirgendwo Probleme hatte.
Beim Segeln kam ich bestens klar, und bei den Zeitpunkten, ob und wann ich die Segel setze oder berge, gab es ja in diesen zwei Wochen keine ‚falschen‘ Entscheidungen. Keiner war da, der es besser wusste! 😉
Meinen Traumurlaub werde ich wohl auch künftig nicht beim Einhandsegeln verbringen, aber seglerisches Selbstvertrauen habe ich deutlich hinzugewonnen! Jederzeit würde ich auch mit Segellaien zu einem Törn aufbrechen!