Am 1. Mai ging es dann tatsächlich nach Slowenien. Von Triest aus war das nur ein Katzensprung. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und unterwegs warfen wir die Angeln aus. Leider war uns das Angelglück trotz ganz neuer Köder nicht hold und so tuckerten wir gemütlich nach Koper. Dort gab es zwei Marinas, die allerdings beide nicht auf unsere Funksprüche reagierten. So legten wir einfach in einer der beiden an einem Pierende längsseits an und versuchten, einen Capitano zu finden.
Das Hafenbüro war allerdings nicht besetzt. So machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt. Es mag am Feiertag gelegen haben, aber dieser Ort gefiel uns nicht wirklich. Enge, ungemütliche Straßen und am Hafen eher jahrmarktähnliche Buden. So verbrachten wir den Nachmittag an Bord und gingen abends in das Hafenrestaurant. Dort lief sogar Champions League und leckeres Bier gab es obendrein.
Am Donnerstag fiel uns der Abschied nach dem Bezahlen nicht schwer, obwohl die Hafenmeisterin die Schönheit Sloweniens pries. Sie empfahl, mit einem Auto einen Ausflug ins Landesinnere zu machen oder den Hafen von Piran anzusteuern. Vielleicht führt uns unsere Route ja nochmal an Slowenien vorbei. Heute sollte es aber zunächst Richtung Westen gehen. Ganz nach Venedig schafften wir es nicht, zumal der Wind gegen Abend auch ordentlich zunehmen sollte. Wir steuerten Lignano an und machten in der Marina Punta Faro fest.
Beim hafennahen Schiffsausrüster besorgten wir das für unsre neue Baumbremse notwendige Zubehör (Rollen und Tampen) und anschließend schwangen wir uns auf unsere Fahrräder und erkundeten den nicht sehr einladenden Ort. Es reihte sich ein Hotel an das nächste und in der Fußgängerzone drängten sich die Souvenirläden. Der breite Sandstrand ließ erahnen, was hier in der Saison los sein muss. Die Sonnenschirmständer pflasterten den Strand und standen fein säuberlich in Reih und Glied – hässlich!
Heute Abend werden wir sicher irgendwo etwas zu essen finden und morgen soll es dann nach Venedig gehen. Der Hafenmeister warnte allerdings vor ungemütlicher Welle, da die nächsten drei Tage der Scirocco wehen soll. Wir warten es ab und lassen uns überraschen.