Fast pünktlich um 09:45 Uhr sind wir am Dienstag von Marzamemi aufgebrochen. Kurz hatten wir gezögert, da in der Hafeneinfahrt reichlich Welle stand und wir ja von der Ankunft wussten, dass seitlich Felsen im Wasser waren. Doch die Rückfrage beim Hafenmeister und eine persönliche Inaugenscheinnahme ließen uns guten Gewissens ablegen. Völlig unspektakulär gelangten wir so aufs freie Meer und zogen auch sofort die Segel hoch.
Die vor uns liegenden 60 sm verliefen ganz entspannt. Zwar kam der Wind direkt von hinten und wir mussten uns beim Steuern abwechseln, da der Autopilot bei diesem Kurs zu sehr rumeiert, aber wir kamen zügig voran und erreichten Valletta gegen 19 Uhr. Da das Hafenhandbuch von strengen Einklarierungsregeln schrieb (trotz EU-Mitgliedschaft Maltas), zogen wir kurz vor dem Hafen die gelbe Flagge an Backbord hoch(Flagge Q, für Quarantäne😷!). Wir funkten auf Kanal 12 die Port Control an und fragten, ob wir ohne Einklarierung in die Marina fahren dürften und bekamen die Erlaubnis.
Am Mittwoch machten wir uns dann auf den Weg zur maltesischen Zollbehörde. Diese zu finden, war gar nicht so einfach und mit einem anstrengenden Fußmarsch verbunden. Und glücklich gefunden, konnten die Zollbeamten nicht wirklich etwas mit uns anfangen. Sie ließen uns ein Formular ausfüllen und meinten, dass wir auch ohne nochmalige Meldung einfach wieder ablegen dürften.
Anschließend schlenderten wir durch Valletta, aßen im Kreuzfahrerhafen eine Kleinigkeit und fanden sogar im Zentrum einen Häagen-Dasz-Laden🍦. Abends hatten wir dann runde Füße und mochten uns nicht mal zum Essen von Bord bewegen.
Am Donnerstag unternahmen wir mit dem Hop on- Hop off-Bus eine Inselrundfahrt und sahen eine Menge von Maltas Norden. Der deutsche Kommentar im Bus war allerdings sehr spärlich, über Malta gäbe es sicher einiges mehr zu berichten!
Nach der dreistündigen Busfahrt kamen wir dann auf dem Rückweg an zahlreichen Schiffsausrüstern vorbei und wir waren in jedem! In dem einen bekamen wir eine neue Deutschlandflagge, im nächsten gab es Grotamar! Wir fanden dabei auch eine Möglichkeit, unsere leere Gasflasche neu befüllen zu lassen. Außerdem konnten wir neue Liros Handy elastic- Festmacher bestellen. Wir hatten nämlich inzwischen entschieden, die Aloha Mare von Anfang Juni bis Mitte Juli in der Marina bei Valletta zu lassen und am 3.6. zurück nach Hamburg zu fliegen.
Nun gab es am Freitag nur noch das Außenborderproblem zu lösen. Wir wollten schon seit einiger Zeit den kleinen 4-PS-Zweitakt-Außenborder gegen einen 6-PS-Viertakter austauschen. Nur schlappe 3,2 km lag der Suzuki-Händler vom Hafen entfernt und so machten wir uns auf den Weg. Und tatsächlich, in einem modernen ‚Show-Room‘ waren alle Varianten von Außenbordern ausgestellt. Der Kauf ging zügig über die Bühne, die Lieferung wurde noch für den Nachmittag vereinbart und einen Shuttle zurück in die Marina gab es für Klaus und mich kostenlos dazu.
Die Hitze im Hafen nahm nun täglich zu. Barfußlaufen an Deck war schon fast wie ein Gehen auf glühenden Kohlen. Klaus erledigte an Bord einige Büroangelegenheiten und ich machte mich mit meinem Fahrrad, das im Gegensatz zu Klaus Fahrrad keinen Platten hat, auf den Weg zum Lidl, den wir gesichtet hatten. So konnten wir die Trinkwasservorräte auffüllen und auch Kartoffeln für eine weitere Portion Kartoffelsalat kaufte ich ein.
Der Außenborder wurde pünktlich auf den Steg geliefert und der alte freundlicherweise auch gleich mitgenommen.
Wieder ein Punkt auf der To-do-Liste abgehakt!
Der neue Außenborder war sehr handlich, wir konnten ihn über Deck bis zum seitlich festgemachten Schlauchboot tragen und dann entspannt anbauen. Wir nutzten unser Dingi auch gleich für den Transport unserer leeren Gasflasche in die nächste Bucht, wo wir sie beim Schiffsausrüster zum Befüllen abgaben.
Abends nutzten wir das Schlauchboot ebenso als Taxi (wer will schon immer kilometerweit gehen!) und hatten einen Tisch in einem libanesischen Restaurant reserviert. Dieser Ausflug hatte sich wirklich gelohnt, das Essen war köstlich und der libanesische Wein ein Genuss!
Am heutigen Samstag haben wir nun nach drei kompletten Hafentagen endlich mal wieder abgelegt. Zwar ist kein Segelwind, aber wir tuckern ganz gemütlich Richtung Comino und Gozo, zwei nördlich gelegenen Inselchen und genießen die Sonne!