Wider Erwarten aßen wir abends in Lignano in einer unscheinbaren kleinen Osteria sehr köstlich. Für Klaus gab es Octopus-Ragout mit Nudeln und ich blieb lieber bei einer gebackenen Dorade. Mit Octopus werde ich mich in meinem Leben nicht mehr anfreunden.
Am Freitag ging es dann trotz der Warnungen des Hafenmeisters Richtung Venedig. Von großer Welle oder gar Sturm war nichts zu spüren. Wir segelten bei 12-17 kn hoch am Wind Richtung Südwesten. Unterwegs begegnete uns noch eine Regatta-Flotte, die komplett unter Spinnaker segelte. Das Wetter war zwar nicht prächtig, doch wurden wir fast ganz von Regen verschont.
In Venedig fuhren wir dann in die Lagune ein und suchten nach der im Hafenhandbuch vermerkten Marina. Per Funk meldeten wir uns an, wurden vom Hafenmeister in Empfang genommen und bekamen mal wieder einen Platz längsseits zugewiesen.
Abends auf dem Weg zum Essen bemerkten wir dann, dass es von dieser Marina noch ein ganzes Stück Fußweg war, um halbwegs in eine belebte Gegend der Stadt zu kommen. Doch da Bewegung an Bord ja eher Mangelware ist, schadete das nicht wirklich!
Dank unserer Restaurant-App fanden wir erneut ein sehr gemütliches Restaurant in einer Nebenstraße, das nicht an allererster Touristenstelle stand.
Am Samstag machten wir uns erneut auf den Fußmarsch in das Stadtzentrum von Venedig. Eine einfache Fahrt mit dem Wasser-Bus sollte 7,50 € kosten, sodass wir die Laufvariante vorzogen. Insgesamt legten wir an diesem Tag ca. 15 km zurück, kamen an Touristengruppen und Souvenirläden vorbei, wichen zahlreichen Selfie-Sticks aus und überquerten unzählige Brücken – ach ja, den Markusplatz überquerten wir auch!
Weitere Fotos sind diesmal in der Galarie unter Venedig zu sehen.
So richtig zum Verweilen lud irgendwie kein Platz ein, was sicher auch dem eher regnerischen, kühlen Wetter geschuldet war.
Aber wir bekamen einen Eindruck von dieser Stadt und seinen Gemäuern. Nachdem unsere Füße dann rund gelaufen waren, ruhten wir uns an Bord aus und aßen am Abend eher mittelmäßig in irgendeinem Restaurant in irgendeiner Straße – kann ja nicht jeden Tag Gourmet-Küche sein.
Vom Sonntag gibt es tatsächlich gar nichts zu berichten. In der Nacht war es ziemlich stürmisch geworden, Klaus legte sogar eine zusätzliche Leine an Land und wir banden die Fallen vom Mast zur Seite, da sie so heftig schlugen. Dazu schüttete es ohne Unterbrechung den ganzen Tag. Wir verließen das Schiff also nicht und machten es uns bei Heizung und heißem Tee an Bord gemütlich.
Urlaub hatten wir uns eigentlich anders vorgestellt!
Da wir von Venedig fast alles gesehen haben, werden wir wohl morgen wieder Richtung Aprilia Marittima ablegen, unserem Ausgangshafen dieses Jahr. Dort soll bereits morgen der passende Logge-Geber per Post ankommen und auch der neue Motor für unsere Winsch wird im Laufe der Woche erwartet.