Ich glaube, es geht aufwärts! In Molfetta waren Nicolai und ein Mitarbeiter tatsächlich um 8:45 Uhr an Bord. Sie fanden heraus, dass der Strom bis zum Server kam, jedoch nicht bis zum Autopiloten und zum Plotter. Wir räumten einmal mehr alle Sachen aus der Steuerbordkoje und schraubten die Bretter von den Wänden. Zwei Stunden später war ein neues Stromkabel gezogen, Plotter und Autopilot liefen und wir räumten alle Sachen wieder vom Deck zurück in die Koje! Bevor wir jedoch ablegten, schraubten wir noch die Elektrowinsch auseinander, da diese ja bereits gestern ihren Dienste eingestellt hatte🙈 bzw bei jeder Nutzung erbärmlich quietschte. Wir gönnten den Zahnrädern reichlich WD40 und reinigten sie gründlich, doch leider ohne Erfolg – wäre ja auch zu schön gewesen!
Also legten wir gegen 12:30 Uhr endlich ab, meldeten uns bei der ‚Port Control‘ ordnungsgemäß ab, die uns vorher großzügig einen Aufenthalt über 10:00 Uhr hinaus gestattet hatte, und zogen die Segel hoch – leider immer noch ohne Windanzeige!
Doch der Plotter und der Autopilot taten brav ihren Dienst! Klaus und ich machten uns im Wechsel mit den neuen Handhabungen vertraut und als endlich sogar die Uhrzeit auf dem Bildschirm angezeigt wurde, feierten wir uns so richtig 🎉!
Getoppt wurde dieses Erfolgserlebnis dann noch von Klaus Herumtüfteln am Computer, mit dem er tatsächlich wieder die Windanzeige herbeizauberte! Hurra!! Allerdings konnte er nicht erklären, wie er das geschafft hatte!
In Vieste hatte Nicolai noch von Molfetta aus einen Liegeplatz für uns klargemacht. Wir wurden gegen 19:00 Uhr also schon erwartet und freundlich empfangen. Nach einer obligatorischen Dusche ging es dann auf Empfehlung des Marineros in einem nahegelegenen Restaurant köstlichen Fisch essen!
Inzwischen gibt es nur noch eine einzige Baustelle an Bord (die Winsch), und diese Baustelle können wir gut aushalten!
Eine Erkenntnis habe ich heute zum wiederholten Mal in dem Fischrestaurant gewonnen: in Italien sind auch kleine Kinder spät abends mit ihren Eltern unterwegs! Das ist einfach italienische Lebensart. Aber insbesondere in Restaurants ist zu beobachten, dass diese Kinder nur mit I-Pads oder Spielekonsolen ‚bei Laune‘ gehalten werden. Eine Kommunikation zwischen Eltern und Kindern findet einfach nicht statt! Da zappeln irgendwelche Trickfilmfiguren über den kleinen Bildschirm und zwischendurch schiebt die Mutti mal einen Haps Nudeln in den Mund des Nachwuchses. Ansonsten bewegen sich Kind und Eltern in zwei Paralleluniversen, die keine Berührungspunkte haben.
Da habe ich doch die Picknickatmosphäre an der Promenade in Bari genossen, da hatten Kinder tatsächlich einen Ball dabei oder es wurde Karten gespielt! Sehr wohltuend!
Morgen gehts nun frohen Mutes weiter Richtung Norden!⛵️