Aloha Mare

by YACHTFUNK

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Koper/Slowenien

2. Mai 2019

Am 1. Mai ging es dann tatsächlich nach Slowenien. Von Triest aus war das nur ein Katzensprung. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und unterwegs warfen wir die Angeln aus. Leider war uns das Angelglück trotz ganz neuer Köder nicht hold und so tuckerten wir gemütlich nach Koper. Dort gab es zwei Marinas, die allerdings beide nicht auf unsere Funksprüche reagierten. So legten wir einfach in einer der beiden an einem Pierende längsseits an und versuchten, einen Capitano zu finden.

Das Hafenbüro war allerdings nicht besetzt. So machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt. Es mag am Feiertag gelegen haben, aber dieser Ort gefiel uns nicht wirklich. Enge, ungemütliche Straßen und am Hafen eher jahrmarktähnliche Buden. So verbrachten wir den Nachmittag an Bord und gingen abends in das Hafenrestaurant. Dort lief sogar Champions League und leckeres Bier gab es obendrein.

Am Donnerstag fiel uns der Abschied nach dem Bezahlen nicht schwer, obwohl die Hafenmeisterin die Schönheit Sloweniens pries. Sie empfahl, mit einem Auto einen Ausflug ins Landesinnere zu machen oder den Hafen von Piran anzusteuern. Vielleicht führt uns unsere Route ja nochmal an Slowenien vorbei. Heute sollte es aber zunächst Richtung Westen gehen. Ganz nach Venedig schafften wir es nicht, zumal der Wind gegen Abend auch ordentlich zunehmen sollte. Wir steuerten Lignano an und machten in der Marina Punta Faro fest. 

Beim hafennahen Schiffsausrüster  besorgten wir das für unsre neue Baumbremse notwendige Zubehör (Rollen und Tampen) und anschließend schwangen wir uns auf unsere Fahrräder und erkundeten den nicht sehr einladenden Ort. Es reihte sich ein Hotel an das nächste und in der Fußgängerzone drängten sich die Souvenirläden. Der breite Sandstrand ließ erahnen, was hier in der Saison los sein muss. Die Sonnenschirmständer pflasterten den Strand und standen fein säuberlich in Reih und Glied – hässlich!

Heute Abend werden wir sicher irgendwo etwas zu essen finden und morgen soll es dann nach Venedig gehen. Der Hafenmeister warnte allerdings vor ungemütlicher Welle, da die nächsten drei Tage der Scirocco wehen soll. Wir warten es ab und lassen uns überraschen.

Triest

29. April 2019

Heute begann nun wirklich die Segelsaison. Wir legten gegen 11:30 Uhr ab und zogen nach der ca. 5 sm langen Ausfahrt aus der Lagunenlandschaft eher halbherzig die Segel hoch.

Lagunenlandschaft, die an die Nordsee erinnert

Der Wind wehte nur mit mageren 6 kn direkt von hinten. Wir waren allerdings gespannt, wie das Großsegel den Winter überstanden hatte und wollten auch die letzten Wanzen von Bord werfen!

Es gibt diese Wanzen in grün….
… und auch in braun!

Erfreulicherweise nahm der Wind etwas zu und wegen des Verkehrstrennungsgebietes mussten wir unseren Kurs leicht korrigieren, sodass wir bei Halbwind Richtung Triest segeln konnten. Die Temperaturen erinnerten uns aber doch sehr stark an norddeutsche Verhältnisse. Wir holten unsere Segelklamotten, Handschuhe, Schals und Mützen aus den Tiefen der Schränke und wärmten uns zwischendurch immer mal wieder unter Deck auf. Unterwegs beschäftigten wir uns mit dem erst im letzten Jahr eingebauten Kartenplotter, auf dem jetzt neuerdings auch noch Sonardaten abgebildet werden. Da gibt es immer noch neue Details zu entdecken.

Gegen 18:00 Uhr legten wir dann längsseits in der Marina San Giusto in Triest an, erledigten die Formalitäten im Hafen und machten uns gleich auf den Weg in die Stadt. Wir freuten uns, der Kälte zu entkommen und waren beeindruckt von der Stadt. Viele alte Gemäuer, kleine Straßencafes und kaum Autos in der Innenstadt – das gefiel uns! Hier werden wir wohl einen Tag dranhängen und erst am Mittwoch weitersegeln.

Winter?

28. April 2019

Heute habe ich angefangen, an meiner mitgebrachten Kleidung zu zweifeln. Es fehlten Wollpullover, Winterschuhe und Mützen! Die Temperaturen lagen heute bei 8-10 Grad und es regnete fast ununterbrochen. Dazu kam ziemlich heftiger Wind, sodass wir einfach noch einen weiteren Tag in Aprilia Marittima verbrachten. Dank SKY sahen wir das THW-Spiel und diverse weitere Sportevents🙈!

Dafür hatten wir gestern ein weiteres Baustellenhighlight! Den Logge-Geber hatte Klaus mit Silikon versehen, um ihn so halbwegs passend an seinen vorgesehenen Platz zu bringen. Dies endete allerdings damit, dass beim Herausnehmen des Gebers weitere Teile entfernt wurden und ein ziemlich kräftiger Strahl Seewasser ins Boot sprudelte. Meine Hand diente dann für einige Zeit als Abdichtung und schließlich konnte Klaus den Blindstopfen mühselig in die Öffnung drücken. Wir schöpften bestimmt 20 Liter Seewasser aus dem Schiff und werden wohl die nächste Zeit ohne Logge-Geber segeln (ein hoffentlich passendes Ersatzteil ist bestellt).

Morgen ist wettertechnisch Besserung in Sicht und es soll leichter Wind aus West wehen. So ist unser erstes Ziel entweder Kopar (Slowenien) oder Triest. Das sind beides nur knappe 30 sm, sodass wir auch morgen ausschlafen können😀.

Saisonstart

26. April 2019

Am Freitag hatten wir für 11:00 Uhr einen Krantermin. Um 09:00 Uhr war bereits der Elektroniker an Bord, der eine W-Lan-Antenne anbauen sollte. Als um 11:15 Uhr noch kein Kran in Sicht war, machte ich mich auf den Weg zur Rezeption. Dort hatte man auf uns gewartet, bevor sich der Kran in Bewegung setzt. Da der Elektroniker noch eine kleines Weilchen brauchte, machten wir jetzt 15:00 Uhr zum Kranen ab. Zwischendurch versah ich unsere Schraube (den Propeller) noch mit einem neuen Antifouling-Anstrich. Die W-Lan-Antenne soll übrigens künftig dafür sorgen, dass in einem Hafen oder auch an der Küste vorhandene W-Lan-Netze verstärkt werden. Mal abwarten…. ich bin gespannt!

Pünktlich um 15:00 Uhr sahen wir den Kran, der sich auf den Weg zur Aloha Mare machte. In diesem Hafen herrschen offenbar deutsche Pünktlichkeitsvorstellungen😂.

Beim Slippen ging alles sehr zügig! Plötzlich war die Aloha Mare wieder im Wasser und nachdem wir die Festmacher vorbereitet hatten, lagen wir auch sehr schnell an unserem neuen Liegeplatz. Nun sollte das große Aufräumen beginnen. Unser Schlauchboot hievten wir von Deck ins Wasser und ich begann, das Deck zu ‚schwullern‘. Da war im Winter einiger Dreck zusammen gekommen. Zahlreiche tote und auch noch halb lebendige Wanzen spülte ich über Bord!

Klaus vermeldete währenddessen eine neue Baustelle!🙈 Am Logge-Geber kam Wasser ins Schiff. Für alle Nicht-Segler: ein Logge-Geber ist quasi ein Geschwindigkeitsmesser fürs Wasser! Glücklicherweise gibt es einen Stopfen, der den Wassereintritt erstmal verhindert. Aber so haben wir unsere erste Baustelle in diesem Jahr!

Eine mehr oder weniger positive Rückmeldung haben wir zu unserer Backbord-Winsch erhalten! Die Reparatur des Motors wäre möglich, allerdings erst in ca. 10 Wochen. Ein neuer Motor wäre in ca. 1 Woche lieferbar! So werden wir in der kommenden Woche mit einer von Hand betriebenen Winsch segeln und am nächsten Wochenende nach Aprilia Marittima zurückkehren. Da wir noch sowohl Triest mit Slowenien als auch Venedig ansteuern wollen, passt das ganz gut in unseren Reiseplan.

Das Essen im Restaurant von gestern war auch heute wieder ein wahrer Genuss!

Aprilia Marittima

26. April 2019

Am 25.4. sind wir endlich wieder auf der Aloha Mare eingetrudelt. Vom Flughafen in Treviso hat uns ein Taxi die knapp 100km zur Marina chauffiert. Nachdem wir die eine oder andere Wanze von Bord befördert hatten und unser Gepäck wegsortiert hatten, begannen wir unseren Urlaub in einem hafennahen Restaurant, in dem wir als Vorspeise eine Fantasie des Kochs (Meeresfrüchte) und Pasta mit Scampi genossen. Anschließend folgte ein Steinbutt mit Kartoffeln, Oliven und Tomaten. Abgerundet wurde dieses Mahl mit einem köstlichen Dessert! Wenn dieses Essen ein Fingerzeig war, dann steht uns ein grandioser Urlaub bevor!

Ab ins Winterlager

4. Oktober 2018

Kroatien hat eine ungewöhnliche Preisvorstellung für Winterliegeplätze. Es gibt nur Tages-,  Monats- oder Jahresverträge. Für die Wintermonate Oktober bis April werden schnell über Euro 6.000,- aufgerufen. In Norditalien sieht die Praxis anders aus: schon in Kiel habe ich etwa 15 Angebote sowohl für Wasser- als auch für Landliegeplätze erhalten. Zum Teil gibt es dort sogar sogenannte Dry-Marinas. Die Kosten liegen meist bei nur 40% der Kroatienpreise. Ein Grund allemal, den Liegeplatz von der Mitan-Marina zu verlegen.

Also flog ich am Donnerstag, den 27. September nach Kroatien. Obwohl das Flugzeug mal wieder deutlich später abflog, war die Flugzeit kürzer und die Abwicklung bei der Ankunft perfekt. Mein Gepäck kam schnell und das Taxi zum Schiff benötigte nur 30 Minuten.  Ich war um 13:45 Uhr im Hafen, zahlte die restlichen Liegetage und legte 30 Minuten später ab. Das Wetter war perfekt, blauer Himmel, leider nur wenig Wind. Ich war aber froh, dass alles bis dahin super geklappt hat und ich auf dem Wasser war. Ich schien der einzige Segler in Kroatien zu sein. Im Gegensatz zum Sommer scheinen die Charterschiffe schon an Land zu stehen und auch die Motorbootfahrer sind verschwunden. Eine echte Wohltat und entspanntes Segeln.

Gegen 19:30 versuchte ich Kontakt mit dem Hafen von Rabac über Funk und über Handy aufzunehmen. Leider gab es keinen Kontakt, daher auch keinen Liegeplatz und keine Marineros, die beim Anlegen helfen. Ich fand dann selbst einen Platz im Industriehafen an der Hafenmauer, klarierte auf und suchte mir ein nettes Restaurant.

Am Freitagabend sollte es die befürchtete Bora mit bis zu 50kn Wind geben. Da wollte ich alleinsegelnd nicht wirklich rein. Ich stellte mir daher früh den Wecker und wollte Strecke schaffen. Der Wetterbericht am Morgen lässt die Bora erst nachts anfangen zu blasen. Ich konnte daher länger auf dem Wasser bleiben und wollte dann gegen 17:30 die Marina von Rovinj anlaufen. Dort angekommen, musste ich feststellen, dass es in dem Hafenhandbuch zwar einen Hafen mit Foto gibt, diese Marina aber noch nicht fertig gestellt ist. Eine Wunder – Fotoshop? Im Industriehafen gab es wieder keinen Funkkontakt, ein freier Liegeplatz war aber leider auch nicht auszumachen. Ich fuhr dann etwas gefrustet rund eine Stunde weiter in den Yachthafen von Poreč. Ich rief die Marina und bekam einen Liegeplatz zugewiesen. Auch ein Marinero stand bereit. Am Steg angekommen, merkte ich schnell, dass ich in eine deutsch-österreichische Kleingartenkolonie hineingeraten bin.  Jeder kannte jeden und ich schien für diese Segler ein Exot zu sein, nicht nur, dass ich alleine unterwegs war sondern auch, dass wir jedes Jahr tatsächlich einige Meilen im Kielwasser lassen. Dank Foursquare fand ich ein richtig gutes Fischrestaurant, anschließend schlenderte ich noch etwas durch den Ort, der noch spät abends sehr belebt war.

In der Nacht sollte nun die Bora einsetzen. Ich setzte deshalb das Schiff noch etwas weg vom Steg. In der Nacht war von dem Sturm kaum etwas zu merken. Hier im Norden fiel er dann auch deutlich schwächer aus. Trotzdem blieb ich im Hafen, erkundete den Ort, beobachtete sogar eine kleine Regatta und ging am Abend Essen.

Am nächsten Morgen hatte sich der Wind gelegt. Ich klarierte dann zügig in Kroatien aus und legte anschließend ab. Von unterwegs fragte ich bei einem der Häfen, den wir als Favoriten auserkoren hatten, per Mail nach einem Liegeplatz und der Möglichkeit, dort in der Trockenmarina zu überwintern. Ich bekam schnell eine freundliche Antwort und dass ich dort ab 15.00 erwartet werde.

So war ich dann gegen 15.45 dort. Auch hier schien das Funkgerät nicht mehr besetzt zu sein; daher musste ich mir auch hier erst einmal  selbst einen Liegeplatz suchen. Zu meiner Überraschung gab es hier aber erstmals seit Südspanien 2016  wieder Pfähle – Heimatgefühle kamen auf. Nach dem Festmachen suchte ich die Rezeption. Ich gab dort sämtliche Papiere ab und  bekam einen Sliptermin zur Trockenmarina um 10.30 am Montag. Tatsächlich waren die Marineros pünktlich an der Slipanlage.  Eine Stunde später hing das Schiff mit gereinigtem Unterwasserschiff am Haken und wurde in die Dry-Marina verbracht. Zwischenzeitlich hatte ich für Dienstag einen Rückflug mit Zwischenlandung in Düsseldorf gebucht.

In der Rezeption habe ich dann die Winterlagerverträge abgeschlossen. Es wurden Daten ausgetauscht und die Frage aufgeworfen, ob der Motor denn schon eingewintert sei. Hier kann es in den Wintermonaten schon mal Temparaturen unter 0° geben.  Man nannte mir drei Handwerker, die diese Arbeiten erledigen könnten. Zurück auf dem Schiff rief ich dann Eugenio an, der nach 20 Minuten bei mir auf dem Schiff war. Wir wurden uns schnell handelseinig. Er wird auch alle zwei Wochen den Strom anschalten, um die Batterie aufzuladen und auch sonst nach dem Rechten zu gucken.

Am Dienstag stand pünktlich das georderte Taxi bereit. Ich fuhr zufrieden zum Flughafen „Marco Polo“ und war dann abends wieder in Kiel.

 

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