Aloha Mare

by YACHTFUNK

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Montag – BARI!

7. August 2018

Voller Zuversicht hatten wir auch am Montag den Wecker wieder auf 7:30 Uhr gestellt und harrten dann der Dinge! Doch es geschah tatsächlich nichts!😡 Wir malten uns trostspendende Szenarien aus – dass für den neuen Bildschirm sicher nur noch eine Halterung konstruiert wurde, die dann nach der Mittagspause angebaut würde – oder dass der Chef sich für die Verzögerung entschuldigen würde – doch weder noch! Gegen 15:00 Uhr versuchte Klaus, den Chef telefonisch zu erreichen! Der ging jedoch nicht an sein Handy sondern schickte kurz darauf eine SMS: We are waiting for the instruments! Zusätzlich kam der Sendeverlauf von ups in Kopie! Das Geräte war mittags um 12:15 Uhr in die Auslieferung gegangen! Und so lernten wir wieder einiges über die italienische Mentalität! Keine kurze Nachricht über die Verzögerung, keine Entschuldigung… wir waren sprachlos! Doch gelangweilt haben wir uns trotzdem nicht!!😢 Langsam habe ich das Gefühl, über diesem Urlaub liegt ein Reparaturfluch! Morgens hatten tatsächlich die Grauwasserpumpe der Dusche und die Toilettenpumpe ihre Dienste eingestellt! Wir pendelten einige Male zwischen Schiff und Schiffsausrüster vorne bei der Werft und hatten schließlich zumindest das Duschpumpenproblem gelöst! Nur die Toilette wollte noch nicht wieder. Doch Klaus blieb hartnäckig! Sogar eine Betriebsanleitung suchte er im Internet. Und nach mehrmaligem Auseinanderschrauben (und wieder zusammensetzen) und gründlichem Reinigen war das Problem tatsächlich gelöst! Die Pumpe war sauber, die verrutschte Dichtung mit Silikon an Ort und Stelle fixiert und die Schrauben zum x-ten Mal festgezogen! Und sie pumpte!! So hatten wir zumindest einmal an diesem Tag ein richtig gutes Gefühl! 

Da wir nun über die Sendungsnummer von ups verfügten, kontrollierte Klaus den Sendeverlauf nun von Bord aus! Um 15:45 Uhr war die Sendung zugestellt worden! Wir gaben uns der völlig abstrusen Hoffnung hin, dass sich jemand das Teil schnappen würde und schnurstracks zu uns an Bord käme, um die Arbeit zu beenden! Doch daraus wurde nichts😳! Klaus hatte noch kurzen SMS-Kontakt mit Nicolai, aus dem sich ergab, dass die Arbeiten morgen fertiggestellt würden und das auf jeden Fall ‚before afternoon‘! 

Wer‘s glaubt……

Bari

5. August 2018

Am Montag vergangener Woche segelten wir nach Bari! Und aus einer Übernachtung wurde völlig unerwartet ein einwöchiger Aufenthalt! Zunächst steuerten wir in Bari den Porto Vecchio an, der näher an der Altstadt liegen sollte und ein reiner Yachthafen sein sollte. Auf unseren Funkruf reagierte jedoch niemand und als auch die Wassertiefe plötzlich abnahm, änderten wir unsere Pläne und fuhren in den Porto Nuovo, in dem auch die großen Kreuzfahrer lagen. Gleich zu Beginn befand sich die ‚Nautica Ranieri‘, eine Werft mit kleinem Yachtsteg. Der Marinero empfing uns freundlich, hatte er doch unsere Irrfahrt in den Porto Vecchio verfolgt. 

Klaus fand abends beim Stöbern im Internet heraus, dass es in Bari einen Raymarine-Händler gab und so machten wir uns am Dienstagmorgen mit dem Schlauchboot auf den Weg zur gegenüberliegenden Hafenseite, um unser Kartenplotterproblem in Angriff zu nehmen. Bei der dort ansässigen Firma ‚Grimaldi‘ sprach zwar niemand englisch, doch wurde eine Telefonat mit Nicolai, dem Chef, vermittelt. Klaus schilderte sein Anliegen und machte einen Termin für den Nachmittag ab. Zwei Stunden fachsimpelten Klaus und Nicolai dann über verschiedene Optionen. Schließlich ergab sich, dass mit einem neuen Kartenplotter auch der Autopilot und die Radarschüssel auszutauschen wären. Da wir zeitlich nicht ganz frei waren, sollten aber alle Arbeiten bis Freitagnachmittag erledigt werden. Sollte die Radarschüssel bis dahin nicht installiert werden können, könnte diese Baustelle auch später erledigt werden. ‚No problem‘ war die mehrmalige Aussage zur Zeitproblematik. Am Mittwoch wollte der Chef nochmal vorbeischauen und alles mit einem Mitarbeiter ansehen und die Arbeiten sollten eigentlich beginnen. Ich machte mich am späten Vormittag mit dem Bus auf den Weg nach Bari, was sollten wir zu zweit die Arbeiten verfolgen! Vorher hatten wir natürlich die Steuerbordkoje leergeräumt, dort mussten die Handwerker in den Tiefen des Schiffes an der Steueranlage arbeiten.

Ich verbrachte einen entspannten Tag in der Stadt, trank Cappuccino, aß Eis, bestaunte die Altstadt und schlenderte auch durch die Boutiquen. 

Catedral di Bari

Auf dem Rückweg kaufte ich ein, entdeckte eine Fahrradwerkstatt und war gegen 18:30 Uhr zurück an Bord. Dort traf ich auf einen höchst genervten Klaus. Nicolai war erst um 17:30 Uhr mit einem Mitarbeiter erschienen und die beiden waren noch dabei, sich mit den Gegebenheiten bei uns an Bord vertraut zu machen. Um 19:00 Uhr machten sie dann Feierabend mit der Zusage, am nächsten Tag um 8:00 Uhr mit den Arbeiten zu beginnen. Bis Freitagnachmittag sollte alles geschafft werden.

Am Donnerstag war der Wecker auf 7:00 Uhr gestellt, ich ging joggen und anschließend warteten wir gemeinsam auf das, was kommen sollte. Zwischendurch brachte ich noch Klaus Fahrrad in die Werkstatt, das nach dem Hinterradaus-und -einbau nicht mehr so recht fahren wollte. 

Um 13:30 Uhr (!!) erschienen dann vier Mitarbeiter von ‚Grimaldi’ und legten los. Das Schiff wurde gefühlt in seine Einzelteile zerlegt. Am späteren Nachmittag waren dann im Salon sogar die Schränke ausgeräumt, da hinter diesen das neue Radar-Datenkabel verlegt werden musste. Die Schrankrückwände wurden abgeschraubt, Kabelbinder durchgeknipst und dann….. machten alle vier Feierabend!! Klaus und ich waren ein wenig fassungslos, das Deck war sowieso vollgepackt mit den Sachen aus der Backskiste, doch nun war auch der Salon mit Geschirr und Büchern zugestellt! Zusätzlich waren die Matratzen aus der Backbordkoje in der vorderen Kajüte gelagert. Das Schiff glich einem Schlachtfeld! Glücklicherweise lag das durchzuziehende Radarkabel schon bereit. So machten Klaus und ich uns selbst an die Arbeit und zogen es hinter den Schränken entlang, hinter dem Kleiderschrank nach unten und dann unter den Bodenbrettern bis zum Mast. Dort sollte es am nächsten Tag mit dem durch den Mast zu ziehenden Kabel verbunden werden. Gegen 20:00 Uhr war die Arbeit erledigt. Immerhin wurde so in allen Schränken mal wieder durchgewischt😉!

Am nächsten Morgen sollte zwischen 8:00 und 9:00 Uhr weitergehen. Um 9:25 (!) Uhr waren die Burschen tatsächlich an Bord! Die Schreckensnachricht ließ jedoch nicht lange auf sich warten! Der neue Monitor von Raymarine war nicht geliefert worden. Nicolai hatten ihn in Belgien bestellt, wo er einzig in Europa vorrätig war. Es war eine Expressbestellung, die natürlich auch extra in Rechnung gestellt wurde, aber trotzdem…Klaus wusste gar nicht mehr, wohin mit seinem Ärger😡. Nun war also sicher, dass wir das Wochenende in Bari verbringen würden! 

Immerhin war am Mittwoch bereits ein Ölwechsel durchgeführt worden, bei dem auch gleich die Kühlwasserpumpe mit ausgetauscht wurde, sie hatte geleckt! 

Am Samstag lernte nun also auch Klaus Bari kennen und er begab sich sogar in den öffentlichen Nahverkehr🚌!

Den Sonntag verdödelten wir dann an Bord! Ich ersetzte einige herausgefallene Holzdübel auf dem Deck und Klaus schraubte die Duschpumpe auseinander, die gestern ihren  Geist aufgegeben hatte😩. Bei ihr ist der Impeller zu ersetzen! 

Langsam könnte man das Gefühl bekommen, unser Schiff pfeift auf dem letzten Loch😳! Aber eigentlich läuft alles! Und mit jedem Defekt lernt man ja wieder etwas dazu. 

Am Wochenende aßen wir dann jeweils in einem fußläufig zu erreichenden Restaurant, knapp 800m vom Hafen entfernt. Der Weg dorthin führte an einer in den Abendstunden zum Leben erwachenden Promenade vorbei! Es war ein Erlebnis! Halb Bari saß dort auf Klappstühlen an Campingtischen und palaverte! Von der gebrechlichen Oma über die mittlere Generation bis zum frisch geborenen Baby waren die Familien versammelt und picknickten auf der Straße! Pizzen wurden herbeigetragen, kleine Buffets wurden aufgebaut und es wurde lebhaft diskutiert! 

Morgen soll es nun um 8:00 Uhr an Bord weitergehen😂! Warten wirs mal ab! Der Chef hat sich nach dem vergangenen Mittwoch übrigens nicht mehr an Bord blicken lassen, der wusste, warum! 

Monopoli

29. Juli 2018

Heute haben wir die Schlossallee gekauft😉

Nun, in Monopoli war dieses Wortspiel erlaubt! Festgemacht wie in der Schlossallee haben wir allerdings nicht. Der Hafen war ziemlich voll, sodass wir an der Hafenmauer neben einem Italiener festmachen mussten, der gar nicht so erfreut war! Es gab weder Strom noch Wasser, dafür stellte sich aber heraus, dass dieser Platz kostenlos war! Der Italiener hat uns kurz nach unserer Ankunft mitgeteilt, dass er morgen um 6 Uhr (!!) los wolle, aber das ist für uns Frühaufsteher natürlich gar kein Problem😳.

Die Stadt selbst quoll über vor Touristen und als Folge auch vor Restaurants und Andenkenläden, war aber wunderschön.

Der Trubel war nach den zwei Ankertagen auch mal wieder ganz angenehm!

Ein kleines, feines Restaurant haben wir dann doch noch gefunden!

Der Segeltag heute ist übrigens kurz beschrieben: nach dem Ablegen die Segel hochgezogen, 38 sm nach Monopoli gekreuzt und 100 m vor der Hafeneinfahrt die Segel heruntergenommen! Unterwegs vertrieben wir uns die Zeit mit Brötchen backen, lesen, dösen, sonnenbaden, schlafen… Der Tag ging schnell rum. 

Morgen soll es nun nach Bari gehen, wo wir vermutlich einen Tag länger bleiben werden.

Brindisi

28. Juli 2018

Von Otranto sollte es am Samstag eigentlich einfach mal schnell die 38 sm nach Brindisi gehen. Wir legten gegen 10:30 Uhr ab und erwarteten, ca. gegen 17 Uhr anzukommen. Doch ein in der Seekarte ausgewiesenes Schießgebiet und das sehr ausladende Verkehrstrennungsgebiet vor Brindisi machten einige Umwege erforderlich, sodass der Anker erst um 19:15 Uhr fiel. Wir beobachteten allerdings, dass die Italiener Verkehrstrennungsgebiete anders wahrnehmen als wir. Dort wurde munter geangelt, geankert und auch gebadet. Was solls, wir hatten nichts auszustehen und hatten nur einen weiteren herrlichen Segeltag! Brindisi werden wir übrigens nicht erkunden, diese Stadt wirkte bei der Ankunft wenig einladend und wurde von Schornsteinen und Fabrikanlagen dominiert.  

Otranto

27. Juli 2018

Am Freitag ging es weiter Richtung Adria. Eine Stunde nach dem Ablegen kam Wind auf und wir zogen die Segel hoch! Das Vorsegel ließ sich einwandfrei ausrollen, so ein Glück! Da der Wind aus N bis NW kam, kreuzten wir gemütlich die Küste entlang, zunächst bei 15-19 kn, später bei nur noch 8-10 kn. Im Gegensatz zur ‚Stiefelsohle‘, wo wir Sandstrände und Sonnenschirmkolonien vorfanden, war der ‚Stiefelabsatz‘ eher karg und felsig.

Wir hatten anfangs ein Reff ins Großsegel eingezogen, mit dem wir dann bis Otranto segelten. Vor derm Hafen von Otranto ankerten bereits einige Boote, sodass wir uns einreihten und den Anker bei einer Wassertiefe von knapp 3 Metern fallen ließen. Die Ankerwinsch tat brav ihren Dienst und so erlebten wir in der Bucht ein etwas längeres Gewitter und einen kurzen Regenschauer. Anschließend machten wir uns mit dem Dingi auf den Weg an Land, speisten im Touristengetümmel und machten uns schnell wieder zurück auf den Weg in die Ruhe des Boote!

Die Mondfinsternis konnten wir sehr schön verfolgen, der Eindruck wurde aber durch ein schillerndes, blinkendes Riesenrad etwas gestört!

Leuca, 2. Tag

27. Juli 2018

Der Donnerstag entwickelte sich dann ganz anders als gedacht. Am Vormittag kam Sabine vorbei, eine österreichische Seglerin, die ebenso wie ihr Mann nach eigener Aussage Segelanfänger sei. Sie bat um Hilfe wegen des Vorsegels auf ihrem Schiff, das sich am Tag zuvor nur schwer eindrehen ließ und das sie nun überhaupt nicht mehr ausgedreht bekamen. Ich fühlte mich wie im Kinostreifen ‚Und täglich grüßt das Murmeltier‘🙈 Da wir zunächst im Ort den Schalter für die Ankerwinsch besorgen wollten – und ihn glücklicherweise auch tatsächlich bekamen -, besuchten wir Sabine und Andreas anschließend auf ihrem 50-Fuß-Schiff und besahen uns das Problem. Nach einigem Hin und Her, schließlich galt es zunächst, die Besonderheiten dieses Schiffes zu ergründen, stand für uns fest: das Problem musste oben am Mast beim Genuafall liegen. Ich zog mir also mal wieder den Klettergurt an und wurde in den Mast gezogen. Dort offenbarte sich dann sehr schnell das Dilemma. Das Genuafall hatte sich mehrmals um das Vorstag gedreht, sodass das Vorsegel weder ein- noch ausgedreht werden konnte und auch ein Herunterlassen der Genua nicht möglich war. Per Hand dort oben im Mast konnte ich diese Verwicklung allerdings beseitigen und auch das Ausdrehen der Genua wurde so möglich. Klaus und Andreas nahmen das Vorsegel anschließend herunter und auch ich gelangte danach wieder wohlbehalten aufs Deck. Klaus sprühte dann in Ruhe eine reichliche Menge WD40 in den gesamten Mechanismus, sodass künftig ein Eindrehen des Falls verhindert werden sollte. Die Genua wurde wieder hochgezogen, wir schenkten den beiden noch zwei Schekel aus Dyneema, damit die Genua künftig etwas höher gezogen werden könnte und bekamen dann erstmal ein kühles Bier spendiert. Danach verplauderten wir fast den gesamten Nachmittag mit den beiden sympathischen Österreichern. Die beiden luden uns anschließend ein, sie auf unserem Weg durch die Adria doch unbedingt in ihrem künftigen Heimathafen ‚Mitan Marina‘ nahe Rieka zu besuchen, in das sie ihr erst kürzlich erworbenes Schiff gerade verbringen wollten. So verabschiedeten wir uns irgendwann mit der Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen. Die Genua der Österreicher wurde am selben Abend noch einmal versuchsweise aus- und wieder eingerollt und machte offenbar keine Probleme mehr! Die Freude der beiden war groß!

Unsere Ankerwinsch erhielt an dem Tag tatsächlich auch noch ihren neuen Schalter und ich wusch noch einige Maschinen Wäsche. So verging der Tag wie im Fluge. Kurz bevor wir uns dann auf den Weg in den Ort machten, um ein nettes Restaurant zu suchen, legte neben uns eine mächtige Motoryacht an. Sie trug zwar die amerikanische Flagge, die Crew sprach jedoch eindeutig russisch, eine skurrile Kombination! Nachdem wir nach einer leckeren Pizza an Bord zurückkehrten, bemerkten wir dann den Nachteil unseres neuen Stegnachbarn – die Klimaanlage brummte recht laut und die Bootsbeleuchtung tauchte den gesamten Steg in helles Licht. Von der Crew war allerdings niemand zu sehen, wahrscheinlich wollten sie nur bei ihrer Rückkehr sicher den Weg finden und hatten deshalb das Licht angelassen! Wir schliefen trotzdem tief und fest und machten uns am nächsten Morgen wieder auf den Weg!

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