Aloha Mare

by YACHTFUNK

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Nea Peramos 2020

22. August 2020

Corona ließ auch unsere Segelpläne 2020 immer wieder platzen. Im Mai ging noch gar nichts und auch im Juli nahmen die Fluggesellschaften gerade wieder ihre Flugtätigkeit auf. Zur Einreise nach Griechenland war uns zu der Zeit nicht klar, was uns erwarten würde. Nachdem am 15.8. noch ein kirchlicher Feiertag war und laut Aussage von Stavros, dem Werftbesitzer, ganz Griechenland geschlossen sei, flogen wir dann schließlich am 18.8. Richtung Kavala.

Zuvor hatten wir online den zwingend erforderlichen QR-Code beantragt und zur Sicherheit auch noch einen Coronatest durchführen lassen – in Quarantäne wollten wir auf keinen Fall. Den QR-Code erhielten wir frühzeitig und auch die Coronatests waren negativ!

Auf dem Hamburger Flughafen herrschte früh morgens gähnende Leere. Beim Zwischenstopp in Stuttgart sah es schon anders aus, dort waren viele Menschen unterwegs und der Flieger Richtung Griechenland war voll besetzt. Zum Glück hatte Klaus FFP-2-Masken besorgt, sodass wir beide ein ganz gutes Gefühl hatten. 

In Kavala gelandet, stieg die Spannung, ob die Einreise klappen würde. Eine ganze Horde Grenzbeamter erwartete uns und wies schon frühzeitig darauf hin, dass Ausweis und QR-Code bereitzuhalten seien. Beides präsentierten wir und wurden problemlos zur Gepäckausgabe durchgelassen. Einen einzigen Fluggast beobachteten wir, der zur aufgebauten Coronatest-Station gebeten wurde. 

Ein Taxi brachte uns zur Werft. Dort angekommen, erwarteten wir eigentlich Stavros und einen einsatzbereiten Kran, schließlich hatten wir unsere Ankunft angekündigt. Diese Erwartung wurde allerdings enttäuscht. Ein Werftmitarbeiter gab uns zu verstehen, dass Stavros zu Hause sei und der Kran sei frühestens am nächsten Tag verfügbar. Etwas geplättet arrangierten wir uns mit der Situation, nahmen das Schiff in Augenschein, sortierten das Gepäck weg, putzten ein wenig und schlugen sogar schon das Großsegeln an. Abends gab es im Hafenimbiss dann Pommes mit Bier. 

Am nächsten Morgen machte Klaus sich dann frühzeitig daran, das Unterwasserschiff von Muschelresten zu befreien. Da war im Winterlager leider gar nichts passiert.

Gegen 11:00 Uhr tauchte dann einer der Werftmitarbeiter auf und teilte uns mit, dass der Kran frei sei. Wir ergriffen die Chance und waren sofort startklar. Auch Stavros war in seinem Büro und so konnten wir den Restbetrag zahlen und ins Wasser.

Entgegen seiner Kurzangebundenheit in den winterlichen E-Mails war Stavros wieder ganz der Alte, wie wir ihn im vergangenen Jahr kennengelernt hatten. Er war redselig und verbindlich und bot uns auch noch seine Hilfe beim Ausfüllen des Formulars für die griechische Wassernutzungsabgabe an.

Die Aloha Mare hing also zügig am Kran und wurde zu Wasser gelassen. Dann begannen jedoch die Probleme. Beim Starten des Motors tat sich mal so gar nichts. Ein leises Schaben war zu hören, doch der Motor rührte sich nicht. Da schwächelte offenbar die Batterie.

Auf der Werft gab es glücklicherweise ein Starthilfeaggregat und so lief der Motor irgendwann doch. Nur leider tat sich dann die nächste Baustelle auf. Es kam kein Kühlwasser… dieses wird normalerweise unter Wasser angesaugt, durchläuft den Kühlkreislauf und wird seitlich wieder hinausgesprotzt. 

Klaus und der Werftmitarbeiter machten sich also über den Motor her, prüften den Filter und waren sich kurze Zeit später sicher, dass der Impeller Schuld sein müsste. Dieser dreht sich im Kühlwasserkreislauf und sorgt so für den Wassertransport. Als Klaus die Stelle freigelegt hatte, an der dieser Impeller eingebaut sein sollte, musste er mit Erschrecken feststellen, dass dort gar kein Impeller vorhanden war. Wie gut, dass wir ausreichend Ersatzteile an Bord hatten! Da muss Stavros bei der Motorwartung wohl ein Versehen unterlaufen sein. 

Da vor der Werft bereits ein anderes Schiff auf den Kran wartete, starten wir schnell den Motor, freuten uns über die funktionierende Kühlwasserversorgung und gaben Gas. Ziel war Thassos.

Nea Peramos

24. Oktober 2019

Am Montagmorgen hatten wir ausreichend Zeit, ein wenig durch den Ort zu laufen und bei  der nahen Tankstelle nochmals einen Tankwagen zu ordern. So viel Diesel wie im Mittelmeer haben wir noch nie gebraucht🙈 Nach gut drei Stunden erreichten wir die Bucht von Nea Peramos gegen 15:30 Uhr. 

Bohrinseln gibt es auch in der Ägäis

Da wir bezüglich unseres Sliptermins noch keine Rückmeldung per e-mail bekommen hatten, machten wir nach dem Ankermanöver direkt vor der Werft umgehend das Schlauchboot klar und kontaktierten die Mitarbeiter direkt vor Ort. Uns wurde ein Termin gleich für Dienstag angeboten, doch nachdem wir die ‚Sanitäranlagen‘ auf dem Werftgelände begutachtet hatten, wählten wir doch lieber den Mittwoch als Sliptermin. Klaus hatte in der Zwischenzeit die Idee entwickelt, dass wir uns am Mittwoch direkt nachdem das Schiff aus dem Wasser ist, auf den Weg nach Thessaloniki machen und vor dem Rückflug am Donnerstag noch eine Hotelübernachtung einschieben.

Nachdem der Verbleib des Schiffes für den Winter also geklärt war, schnappten wir uns die nicht geringe Menge zu waschender Wäsche und fuhren mit dem Schlauchboot Richtung Ortsmitte. Leider mussten wir die Taschen dann doch noch eine ganze Weile schleppen, bis wir eine Wäscherei ausfindig machten. Obwohl es offenbar nur eine Reinigung war, telefonierte der Inhaber kurz mit seiner Ehefrau, die die ‚Verhandlungen‘ mit uns auf englisch führte und damit war alles geklärt. Mittwochmittag um 12:00 Uhr könnten wir die Sachen abholen! 

Zurück an Bord brieten wir den Thunfisch, der allerdings nicht so gut gelang wie im Restaurant und begannen mit den ersten Aufräumarbeiten.

Am Dienstagmorgen machten wir uns relativ früh wieder mit dem Schlauchboot auf den Weg zur Werft, um mit dem Chef Stavros persönlich zu sprechen. Der Werftchef ist einzigartig. Dieser Mann ist ein Entertainer – er unterhielt uns knappe drei Stunden mit Geschichten aus der Politik, über griechisches Steuerrecht und das Arbeitsverhalten seiner Landsleute. Da er selbst 25 Jahre in den USA gelebt hat, hat er offenbar einen anderen Blickwinkel auf sein Land bekommen. 

Die Schiffsangelegenheiten wurden zwischendurch auch geklärt und am nächsten Morgen um 9:00 Uhr wurde das Schiff pünktlich aus dem Wasser gehoben.

Slipanlage

Limenária – Thasos

20. Oktober 2019

Satte 60 sm sind wir heute gefahren, leider wieder ausschließlich unter Motor. Entgegen den ursprünglichen Plänen landeten wir abends nicht in Athos, dem östlichen Finger von Chalkidiki sondern in Limenária auf Thasos. So bleiben morgen nur noch knappe 20 sm bis zur Werft in Nea Peramos.

Die Zeit wurde uns aber nicht lang. 

Nach ca. 3 Stunden Fahrt machte die selbstverständlich wieder ausgebrachte Angel Alarm. Wir verlangsamten schnell die Fahrt, bereiteten an Bord alles für einen weiteren stattlichen Fisch vor (Messer bereit legen, Badeplattform freiräumen, Fotoapparat zücken) und Klaus kämpfte mit dem Fisch. Ihn anzulanden, war gar nicht so einfach, er wehrte sich nach Kräften. Endlich an Bord, erwies er sich ebenfalls als ca. 80 cm langes Exemplar eines Thunfischs. 

Da wir an Bord weder Gemüse noch sonstige Beilagen für eine Fischmahlzeit hatten, kam er filetiert in die Kühlung. Den lassen wir uns morgen schmecken!

Nachdem sich unsere Aufregung um den Fischfang gelegt hatte, kam das nächste Highlight. Wie aus dem Nichts tauchte im Dunst der Berg Athos auf. Es war spektakulär! Dieser Berg, der für Frauen verboten ist, ist eine autonome, orthodoxe Mönchsrepublik unter griechischer Souveränität und gute 2.000 m hoch. In einer Entfernung von ca. 10 km fuhren wir bei einer Wassertiefe um die 800 m an diesem Berg vorbei. Kino kann nicht besser sein! 

Den Nachmittag verbrachten wir mit Sky Sport (Holstein Kiel schlägt VfB Stuttgart😀) und einem kleinen Nickerchen. Der Hafen in Limenária war groß und leer.


Wir machten längsseits fest und Klaus erfuhr in einem Gespräch mit einem zufällig vorbei kommenden bulgarischen Pärchen, dass das Schwarze Meer ein durchaus segelbares Revier ist, nur vor der Ukraine warnten die beiden. Dort würden schon mal Yachten gekidnappt. So scheint unser Plan, im kommenden Jahr das Schwarze Meer zu erkunden, tatsächlich realisierbar zu sein! Cool!

Zum Abendessen gab es heute in der Fischtaverne vor Ort Wolfsbarsch. 

Wolfsbarsch

Koufós

19. Oktober 2019

Am Samstagmorgen hatten wir uns vorgenommen, das fließende Wasser am Steg, das kostenlos(?) zu haben war, nochmal auszunutzen. Im Ankerkasten war noch reichlich Dreck und auch das Deck war gestern nur grob vom Salz befreit worden. So schnappte ich mir gegen 10:00 Uhr den Wasserschlauch und verschiedene Bürsten und machte mich ans Werk. Klaus brachte in der Zwischenzeit den Müll von Bord und machte sich auf die Suche nach dem Hafenkapitän! Der Hafenmeister hatte zwar angedeutet, dass der erst gegen 13:00 Uhr erreichbar sein sollte, doch nach einem kurzen Anruf erschien er. Klaus hatte abends noch gescherzt, dass es wahrscheinlich niemanden stören würde, wenn wir ohne uns zu melden ablegen würden… es wäre wahrscheinlich sowieso entweder gar nichts oder nur wie bisher zum Ende der Saison ein geringer Betrag zu zahlen. Doch diese Marina übertraf alles! Klaus kam völlig erbost und zornig zum Schiff zurück! Der Hafenkapitän verlangte allen Ernstes 130,00 € für die eine Nacht! Und das, obwohl weder ein Supermarkt noch ein Restaurant geöffnet hatten. Von Nebensaison hatte man hier offenbar noch nichts gehört. 

Nun ließen wir den Wasserhahn ohne schlechtes Gewissen laufen, putzten jede Ecke   gründlich und füllten auch noch die Wassertanks. Gegen 13:00 Uhr machten wir dann die Leinen los und verließen diesen unerfreulichen Hafen.

Nach nur 10 sm entdeckte Klaus auf der Seekarte die Ankerbucht von Koufós, den größten Naturhafen Griechenlands.

Einfahrt in die Bucht – zu beachten das blitzeblanke Deck


Hier fiel früh am Nachmittag der Anker! Das Geschehen an Land lässt uns hoffen, dass wir hier heute Abend eine geöffnete Taverne finden werden!

Die sehr kurze Überlegung, ob ich nochmal baden gehen sollte, wurde durch den Anblick einer spektakulären Qualle umgehend zunichte gemacht!  

Marina Porto Carras – Neos Marmaras

18. Oktober 2019

Das mit dem Aufstehen hat geklappt und wir lichteten den Anker um 9:00 Uhr. Es war etwas neblig, aber sonnig. Die See war spiegelglatt und wir warfen den Motor an. Leider gingen uns die Lebensmittelvorräte aus und auch Klaus musste irgendwann am Nachmittag auf Müsli zurückgreifen🙈! Ca. 9 sm vor der Marina Porto Carras auf dem mittleren der drei Finger von Chalkidiki zogen wir erstmals die Segel hoch, der Wind blies allerdings direkt von hinten mit nur 5-6 kn. So hat unsere Geduld nur für 6 sm unter Segeln ausgereicht, dann starteten wir erneut den Motor. In der Marina erwarteten wir eine umfangreiche Infrastruktur (Supermarkt, Restaurant, Schiffsausrüster) – doch diesbezüglich wurden wir enttäuscht. Der mega freundliche Hafenmeister empfing uns am Steg, war beim Festmachen behilflich und teilte uns dann mit, dass im Hafen alles geschlossen habe. Nur im naheliegenden Hotel solle eine ‚Miss India‘-Veranstaltung stattfinden. Etwas ratlos erkundeten wir das Hafengelände.

Ein kleiner Laden mit Strandartikeln hatte noch offen, aber etwas Essbares hatte er nicht im Angebot. Vor dem Laden trafen wir dann aber auf einen Griechen, der den Geschenkartikelladen nebenan betrieb und uns riet, die Fähre ins nahegelegene Neos Marmaras zu nehmen. Dort seien Restaurants und einen Supermarkt fänden wir dort auch. Sie fahre stündlich um halb! So blieb uns eine halbe Stunde, uns stadtfein zu machen. 

Auf der Fähre zahlten wir 3 € pro Person und waren eine Viertelstunde später in der kleinen Hafenstadt. Supermarkt und super Fischrestaurant war alles da und offen! Das Überleben für die nächsten Tage ist gesichert! Um 22:00 Uhr ging es dann mit der letzten Fähre zurück in die Marina. 

Kyra Panagiá

18. Oktober 2019

Am Donnerstagmorgen machte ich noch einige Fotos und befragte auch die Coast Guard nach den Hafengebühren. Die freundliche Mitarbeiterin winkte lächelnd ab und antwortete, dass alles ‚free‘ sei. Wenn wir Strom und Wasser bräuchten, bekämen wir in der Nähe des Taxistandes eine Karte mit einem Guthaben.

Gesagt, getan! Klaus erwarb diese Karte und spülte anschließend zumindest oberflächlich das Salz vom Schiff! Wer weiß, wann wir das nächste Mal die Gelegenheit haben, Wasseranschluss an der Pier zu haben. Die Saison hier in Griechenland ist tatsächlich zu Ende, viele Restaurants haben bereits geschlossen und die Hotels haben ebenfalls die Schotten dicht gemacht. 

Nachdem wir unsere Rückflüge für den 24.10. gebucht haben, blieben uns noch sechs Tage, um zur Werft in Nea Peramos zu kommen. So blieb noch Zeit, das Inselchen Kyra Panagia anzulaufen. Im Süden waren dort zwei Ankerbuchten vermerkt, die guten Schutz versprachen. Die Bucht im Norden wäre zwar die interessantere gewesen, da sie durch eine nur 80 m breite und 6 m tiefe Einfahrt geführt hätte, dort wären wir bei plötzlich einsetzendem Wind jedoch gefangen gewesen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

Meerenge zwischen Alonnisos und Peristera

Nach ungefähr 10 sm etwas nördlich der Insel Alonnisos brach dann der Internetempfang weg! Ein für uns völlig unerwartetes Ereignis und für Klaus aus beruflichen Gründen sehr unpassend. So änderten wir kurzfristig unseren Kurs, suchten die Nähe der größeren Insel, hatten wieder Empfang und Klaus konnte sich ordnungsgemäß ‚abmelden‘. 

Gegen 16 Uhr fiel der Anker in glasklares Wasser! Außer einer kleinen Motoryacht, die später noch verschwand, war hier niemand! Ich genoss trotz leichter Bewölkung einen Ausflug mit dem SUP zu den Ziegen, den wahrscheinlich einzigen Bewohnern dieser Insel und sprang bei 21 Grad Wassertemperatur wohl ein letztes Mal in diesem Jahr ins Mittelmeer! Das war wegen fehlenden Sonnenscheins schon ziemlich kühl!

Wir versuchten unser Glück erneut beim Angeln und fischten den einen oder anderen Babyfisch heraus, der sofort zurückgesetzt wurde und abends hatte Klaus dann einen Oktopus an der Angel🙈! Nicht hübsch! Auch er wurde ins Meer zurück geworfen. 

Ohne Internet verbrachten wir den Abend dann mit Lesen und Stricken!

Am Freitag soll es Richtung Festland gehen. Da sind gute 40 sm zu fahren, so dass wir unsere Wecker auf 9 Uhr stellten!

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